Azubi
02.03.2021

Auf das duale Ausbildungssystem ist Verlass.

Auch in Corona-Zeiten erteilen die Auszubildenden ihren Betrieben und Berufsschulen gute Noten“, kommentiert Eckhard Lammers, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Leiter des Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung, die Ergebnisse einer landesweiten Azubi-Umfrage. An der Umfrage der IHK Niedersachsen (IHKN) nahmen vom 9. bis 18. November knapp 3.000 Auszubildende im zweiten Lehrjahr teil, davon knapp 900 aus den regionalen Mitgliedsunternehmen der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. 

Arbeiten in der Corona-Pandemie

Danach gab es selbst auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 für knapp zwei Drittel der Auszubildenden keine Veränderungen im Ausbildungsalltag. Für sie lief die Ausbildung insofern normal weiter. Knapp ein Viertel der Azubis nutzte das mobile Arbeiten oder das Home Office. Für lediglich vier Prozent wurde nach Angabe der Befragten Kurzarbeit angemeldet. Trotz dieser guten Nachrichten fürchtet allerdings ein Drittel der Auszubildenden, die Ausbildung aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant abschließen zu können. Bei 46 Prozent der Befragten kommen solche Bedenken allerdings nicht auf. „Bund und Land greifen den Betrieben bei der Ausbildung junger Menschen aktuell auch mit finanziellen Hilfen unter die Arme“, so Lammers. „Falls tatsächlich Auszubildende die Ausbildung in ihrem Betrieb aufgrund der Corona-Auswirkungen nicht fortsetzen können, unterstützt unsere IHK bei der Vermittlung in andere Betriebe.“ 

Mehrheit ist zufrieden mit Kommunikation und Digitalisierung

Die überwiegende Mehrheit der Auszubildenden ist mit den Ausbildungsbetrieben unter dem Strich zufrieden. Über 70 Prozent gaben an, dass sie allgemein zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihren Betrieben sind. Insgesamt erhielten die Betriebe hier die Durchschnittsnote 2,2. Auch die Kommunikation mit dem Ausbildungsbetrieb während der Corona-Pandemie bewerten zwei Drittel der Azubis mit gut oder sogar sehr gut. Insgesamt bescheinigen die Auszubildenden den Betrieben für die Kommunikation in dieser Zeit die Durchschnittsnote 2,3. Knapp ein Viertel der jungen Menschen bekam digitale Lerninhalte vom Ausbildungsbetrieb zur Verfügung gestellt. Über zwei Drittel bewerten die Qualität dieser Materialien mit der Schulnote 1 oder 2. Insgesamt gaben die Auszubildenden den Lernmaterialien der Betriebe die Durchschnittsnote 2,2. 
Neben den Fragen zum Ausbildungsalltag während der Corona-Pandemie wurden die Auszubildenden auch zur Digitalisierung befragt. Es zeigt sich hierbei: Nicht alle Auszubildenden besitzen die nötigen Voraussetzungen für eine störungsfreie und zügige Kommunikation mit Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Zwar steht fast allen Auszubildenden (97 Prozent) ein Smartphone zur Verfügung, doch immerhin jeder Fünfte hat keinen Zugriff auf einen PC. Auch bei der digitalen Anbindung gibt es Unterschiede: 82 Prozent der Auszubildenden verfügen über einen leistungsfähigen Internetzugang, doch reicht das Datenvolumen bei nur etwas über zwei Dritteln der Befragten für eine professionelle Nutzung aus. Hier besteht somit noch Verbesserungsbedarf. 

Digitale Lernmaterialien verbesserungswürdig

Im Frühjahr 2020 waren die Berufsschulen aufgrund der Corona-Pandemie zeitweise geschlossen. Während dieser Zeit erhielten 84 Prozent der Auszubildenden von den Lehrkräften die Unterrichtsinhalte in digitaler Form. Berufsschulunterricht wurde einem Drittel der Azubis in Form von Videokonferenzen erteilt. Auch dem eigenständigen Lernen kam in dieser Zeit eine hohe Bedeutung zu. Die Qualität der digitalen Lernmaterialien der Berufsschule könnte nach Meinung der Auszubildenden noch weiter verbessert werden. Sie vergeben hierfür die Durchschnittsnote 3,0. Hier zeige sich, so Lammers, dass es an der Verfügbarkeit von speziell für den Distanzunterricht geeigneten Lehr- und Lernmaterialien noch mangelt. Für die Kommunikation während der Corona-Pandemie vergeben die Auszubildenden den Berufsschulen die Durchschnittsnote 2,9 und bewerten diese somit nicht ganz so gut wie die Betriebe. Unter dem Strich sind die Auszubildenden mit der Berufsschule aber ebenfalls zufrieden. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) vergibt die Schulnote 1 oder 2. 

Weitere Informationen:

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Ansprechpartnerin: IHK, Kirsten Schwake, Tel.: 0541 353-425 oder E-Mail: schwake@osnabrueck.ihk.de (Dok.-Nr.4967194)