Handwerksberufe in der Region
07.12.2023

Diese Ausbildungsberufe im Handwerk sind beliebt.

Berufswahl hängt mit dem Geschlecht zusammen / Starke weibliche Vorbilder.

Mehr als 2000 junge Menschen haben in diesem Jahr im Bezirk der Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim eine Ausbildung im Handwerk begonnen. Die Interessen von Jungen und Mädchen waren dabei sehr unterschiedlich. Das sind die Top-5. 

Ob Wohnungsbau oder Energiewende, ohne Handwerker funktioniert es nicht. Vor allem ein Bereich hat Goran Miladinovic zufolge im vergangenen Jahr unter Jugendlichen ein besonderes Interesse hervorgerufen, wenn es um das Thema Ausbildung geht: alles, was mit der energetischen Sanierung von Häusern zu tun hat.

Dachdecker, Zimmerer, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, diese Berufe standen dem Fachbereichsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim zufolge 2023 hoch im Kurs. In welchen Berufen junge Menschen am Ende ihre Ausbildung begonnen haben, hängt auch stark mit dem Geschlecht zusammen. In folgenden Ausbildungsberufen haben Jungen in Stadt und Landkreis Osnabrück besonders oft ihre Ausbildung begonnen: Kraftfahreugmechatroniker, Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Tischler, Metallbauer.

Bei Mädchen ergibt sich ein anderes Bild. Klimaberufe finden sich kaum unter den Top-5: Friseurin, Tischlerin, Augenoptikerin, Kauffrau für Büromanagement, Zahntechnikerin.

„Leider finden immer noch deutlich weniger Mädchen den Weg ins Handwerk als Jungs“, sagt Miladinovic. Dabei gebe es im Kammerbezirk starke Vorbilder, Handwerksmeisterinnen und Betriebsinhaberinnen, die ein modernes Bild der Berufe im Handwerk präsentierten und die Stereotypisierung und Vorurteile ausräumen würden. Daher spricht Miladinovic sich dafür aus, weiterhin für die duale Berufsausbildung und die anschließenden Entwicklungsmöglichkeiten zu werben – auch in der Berufsorientierung. „Eine Ausbildung ist eine spannende Alternative zu Studiengängen“, betont der Fachbereichsleiter. 

Insofern sollten junge Menschen ergebnisoffen bei der beruflichen Orientierung unterstützt werden. Erst wenn es gelinge, Klischees auszuräumen, werde ein Umfeld geschaffen, wo jede und jeder die Möglichkeit habe, sich für den Beruf zu entscheiden, der den jeweiligen Eignungen und Fähigkeiten entspricht. Wer mit seinen Händen etwas Sinnvolles tun, hauptberuflich Klimaschutz betreiben und zur alltäglichen Versorgung mit Handwerksprodukten und -dienstleistungen beitragen wolle, sei im Handwerk genau richtig.

 

Quelle für dienen Beitrag: Neue Osnabrücker Zeitung vom 10.11.2023

Autorin: Nina Kallmeier