GenerationenWerkstatt
26.06.2023

Keine Wundertüte bei der Azubi-Suche.

Das Osnabrücker Unternehmen Pro EW Elektro & Automatisierungstechnik begeistert junge Menschen für das Handwerk.

Vor zwei Jahren, ein Jahr nach Geschäftsgründung, startete Sebastian Schröer, Geschäftsführer des Osnabrücker Unternehmens Pro EW Elektro & Automatisierungstechnik mit der ersten GenerationenWerkstatt. In diesem Jahr folgte die Zweite. Die Ergebnisse aus den beiden Schülerprojekten überzeugen: Drei Teilnehmer werden bereits in diesem Jahr im Unternehmen ihre Ausbildung beginnen. Ein weiterer Schüler will im kommenden Jahr seinen Lehrvertrag bei Pro EW unterschreiben.

 

Herr Schröer, Sie haben in Ihrem Unternehmen Pro EW Elektro & Automatisierungstechnik gerade die zweite GenerationenWerkstatt abgeschlossen. Wie haben Sie das Projekt mit den Jungen wahrgenommen?

Sebastian Schröer: "Das Konzept der GenerationenWerkstatt ist sehr gut. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es wichtig, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Das ist in den Projekten der GenerationenWerkstatt möglich. Mit erfahrenen Kollegen, bei uns sind das Dieter Behnken und Detlef Mittendorf, können die Schüler in den Beruf des Elektronikers reinschauen und viele Fragen stellen. In dem letzten Projekt bei der Pro EW haben die Jugendlichen eine Wort-Uhr gebaut. Die Schüler waren sehr motiviert, sind teilweise schon 30 Minuten früher da gewesen und haben angefangenen zu arbeiten. Bei der Abschlussveranstaltung mit den Schülern und deren Eltern konnten wir den Jungen anmerken, wie stolz sie waren."

Hatten die Projekte Auswirkungen für Ihr Unternehmen?

"Aus der ersten GenerationenWerkstatt haben zwei Schüler bei uns ein Praktikum gemacht und werden jetzt auch zum 1. August die Ausbildung beginnen. Im Praktikum haben sie unser Unternehmen und den Beruf des Elektronikers noch näher kennengelernt. Auch wir kennen die Jungen jetzt schon gut. Insgesamt ist das nicht mehr so eine Wundertüte. Das ist der große Vorteil an diesem Schülerprojekt. Aus dem zweiten Projekt wird ein weiterer Schüler die Ausbildung bei uns beginnen, auch zum 1. August in diesem Jahr. Ein zweiter wollte ebenfalls die Ausbildung bei uns starten, aber wir haben leider keinen Platz mehr für ihn. Er hat mir jetzt mitgeteilt, er möchte gerne noch die zehnte Klasse machen und im nächsten Jahr die Ausbildung bei uns beginnen. Bis jetzt war das Projekt sehr erfolgreich für uns."

Wie haben Sie die GenerationenWerkstatt für sich entdeckt?

"Mein Vater hat früher bereits an einem anderen Unternehmen fünf GenerationenWerkstätten mit denselben Betreuern, Dieter Behnken und Detlef Mittendorf, durchgeführt. Als wir 2020 gestartet sind, ist Dieter Behnken bei uns mit eingestiegen. Bei der Überlegung, wie bekommen wir Auszubildende in unser Unternehmen, was können wir tun, haben wir uns an die GenerationenWerkstatt erinnert. Wir haben es ausprobiert und wie gerade schon gesagt (lacht) … es läuft sehr gut."

 

Hintergrund

Mittlerweile haben mehr als 1000 junge Menschen die GenerationenWerkstatt für Ihre Berufsorientierung genutzt. Einige Schüler haben direkt durch das Projekt zu ihrer Ausbildungsstelle gefunden. 100 Unternehmen aus dem gesamten Gebiet der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und 48 Schulen hat das Team der Ursachenstiftung in den vergangenen Jahren in etwa 240 Projekten zusammengeführt. Die GenerationenWerkstatt bewirkt eine Win-Win-Win-Situation. Die kommende Generation wird mit Begeisterung an das Berufsleben herangeführt, die aktive Generation (Unternehmer) wird in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt, die erfahrene Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissens gestärkt. Aus vielen GenerationenWerkstätten sind bereits Auszubildende für die Unternehmen hervorgegangen.

 

Bildunterschrift: Marius, Raul, Doori und Afonso präsentieren ihre Wort-Uhr

Foto: Babette Rüscher-Ufermann, Ursachenstiftung Osnabrück